Aufgrund der erneut reduzierten Öffnungszeiten des Rheinstrandbades sieht sich der Bürgerverein Daxlanden gezwungen, seine Unzufriedenheit mit einem offenen Brief an OB Dr. Mentrup und BM Dr. Lenz kundzutun:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Mentrup,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Lenz
mit Enttäuschung und teilweisem Unverständnis mussten wir der Presse entnehmen, wie die Öffnungszeiten der Karlsruher Freibäder und hier insbesondere des Rheinstrandbades Rappenwört festgelegt wurden.
Zum einen können wir nicht nachvollziehen, warum wir diese Entscheidungen aus der Presse entnehmen mussten. Insbesondere mit dem Bürgerverein Daxlanden bestand ein konstruktiver Austausch zur Entwicklung des Rheinstrandbades. Dabei wurde auch die Öffnungsproblematik diskutiert und seitens des Bürgervereins Vorschläge unterbreitet und Unterstützung angeboten.
Zum zweiten sind die nun verkündeten Öffnungszeiten für das Rheinstrandbad sehr unbefriedigend, gerade auch im Vergleich zu den anderen Karlsruher Freibädern:
Das Rheinstrandbad öffnet erst gut zwei bzw. eine Woche später.
Montag bis Freitag wird das Rheinstrandbad erst um 14 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeit beträgt nur 6 Stunden gegenüber 11 Stunden bei den anderen Bädern.
Samstag und Sonntag wird das Rheinstrandbad erst um 12 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeit beträgt nur 8 Stunden gegenüber 11 Stunden bei den anderen Bädern.
In der gesamten Badesaison hat das Rheinstrandbad nur eine Öffnungszeit von 710 Stunden und damit nur etwas mehr als die Hälfte der Zeit der anderen Bäder.
Durch diese Verkürzung der Öffnungszeit verschlechtert sich die Nutzbarkeit und auch die Akzeptanz des Rheinstrandbades erheblich. Und das wohlgemerkt bei gleichem Eintrittspreis! Aus Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern wissen wir, dass diese Einschränkungen vor allem Familien mit Kindern und ältere Menschen betreffen, die gerne die nicht so vollen und nicht so heißen Vormittagsstunden nutzen. Besonders negativ bewerten wir, dass diese kurzen Öffnungszeiten gemäß bisheriger Kommunikation auch während der Sommerferien gelten sollen. Gerade in einer sozialen Stadt wie Karlsruhe sollten diejenigen Familien, die sich keinen Urlaub außerhalb Karlsruhes leisten können, ein angemessenes Badeangebot erhalten. Und welcher Tagesbesucher wechselt denn schon untertags das Schwimmbad, wenn er morgens z.B. das Rheinhafenbad besucht. Es ist dann davon auszugehen, dass die Besucherzahlen weiter rückläufig sein werden.
Uns ist bekannt, dass Besonderheiten des Rheinstrandbades mitverantwortlich für die nun vorgelegte Planung sind. Insbesondere der Betrieb des Wellenbeckens bedarf aus Sicherheitsgründen eines hohen Personaleinsatzes.
Unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte bitten die Unterzeichner daher nochmals um Überprüfung der momentanen Öffnungszeiten Planung mit Prüfung folgender Ideen:
Komplettschließung des Bades an einzelnen Tagen (z.B. Montag außerhalb der Ferien) und im Gegenzug längere Öffnungszeiten an den anderen Tagen.
Frühere Öffnung des Bades, vor 14:00 Uhr jedoch ohne Betrieb des Wellenbeckens
Verlängerte Öffnungszeiten während der Schulferien.
Mit großer Freude haben die Unterzeichner erfahren, dass die Stadt erhebliche Mittel in den Ausbau des Rheinstrandbades investieren will. Im Jahr 2029 feiert das „Rappele“ sein 100-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum fällt zusammen mit den World Games, die kürzlich an Karlsruhe vergeben wurden, und bei denen das Rheinstrandbad lt. Aussage BM Dr. Lenz eine wichtige Rolle übernehmen soll.
Voraussetzung für eine gute Zukunft „unseres Rappeles“ sind aber neben Investitionen auch eine gute Nutzbarkeit und insbesondere benutzerfreundliche Öffnungszeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Horst Kappler
Vorsitzender Bürgerverein Karlsruhe-Daxlanden 1922 e.V.