Montag, 15. November 2021

Zum Volkstrauertag am 14.11.2021

Erinnerung an die Kriegsopfer

An die Toten zweier Weltkriege und die Opfer der Naziherrschaft, sowie an Krieg und Verfolgung bis in die Gegenwart erinnert alljährlich der Volkstrauertag zwei Wochen vor dem Ersten Advent.

Mit Kranzniederlegungen und Ansprachen haben am Volkstrauertag zahlreiche Bürger den Opfern der beiden Weltkriege gedacht.
An diesem Tag denken die Menschen an ihre verstorbenen Angehörigen, aber auch an alle andere Menschen, die in Kriegen gestorben sind oder Opfer von Gewalttaten wurden. Sie gehen auf die Friedhöfe oder zu Denkmälern.

Die Gedenkfeier in Daxlanden, vertreten durch den Friedhofspfleger, VdK, Stadt Karlsruhe und dem Bürgerverein Daxlanden, fand am Ehrenmal vor dem Kirchplatz statt.

Bürgervereinsvorsitzender Reimund Horzel erinnerte an unsere Vergangenheit, sie sollte uns allen Mahnung und Warnung zugleich sein. Daher wollen wir den vielen unschuldigen Toten gedenken und insbesondere der Jugend vermitteln, dass Krieg niemals eine Lösung darstellt. Krieg hat immer nur das gleiche Gesicht:

Gewalt, Unterdrückung, Flucht, Tod und Vertreibung

Das Gedenken mahnt uns, wohin entfesselter Hass, Terrorismus, Antisemitismus und Rassismus führen. Vor 20 Jahren, am 11. September 2001 sind die terroristischen Angriffe auf Washington und New York erfolgt. Terroranschläge in Berlin, Hanau und in zahlreichen anderen Orten in Deutschland folgten. Die Bilder im Fernsehen von Kriegshandlungen, Bombenanschlägen und Flüchtlinge aus Afghanistan ermahnen uns erneut, dass Krieg und Terror kein Gespenst alter Tage ist. Vertreibung, Mord und Unterdrückung bestimmen den Alltag von Millionen von Menschen auf der Welt.

Die Flutkatastrophe und deren Verwüstungen dieses Jahr hat für viele wieder Erinnerungen an einen Kriegsschauplatz hervorgerufen. Viele Menschen sind obdachlos geworden. Zehntausende wurden evakuiert. Vieles was man mühsam aufgebaut und über viele Generationen hinweg entstanden war, ist in einem einzigen Augenblick von den Fluten verschlungen worden. Dass die Menschen fähig sind, mitfühlend, anteilnehmend und tolerant zu leben und zu handeln, beweisen sie mit Blick auf die solidarische Hilfe bei der Flutkatastrophe. Unser Dank gilt heute daher ganz Besonders denen, die täglich für unsere Sicherheit im Einsatz sind: den Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, des technischen Hilfswerks und vielen mehr, sowie-gleichwohl-den vielen tausenden Freiwilligen.

Wir können die Toten nicht zurück ins Leben holen, wir können ihnen aber versprechen, mit aller Kraft zu versuchen, das Leben in Frieden und Freiheit zu schützen „, bekannte Horzel vor dem Mahnmal. „Sorgt Ihr, die Ihr noch am Leben steht, dass Frieden bleibe, Frieden zwischen den Menschen, Friede zwischen den Völkern.“ Mit diesen Worten hat nach dem Zweiten Weltkrieg Theodor Heuss den Toten eine Stimme gegeben und uns Lebenden eine Aufgabe. Dabei sind für ein friedvolles, soziales Miteinander unbedingt Achtung und Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen unabhängig von ethnischer Herkunft oder persönlichen Weltanschauung entscheidend. Im Kleinen wie im Großen.

Pfarrer Sören Suchomsky sagte:“ Der Frieden ist eine schöne, aber auch eine zarte und zerbrechliche Pflanze. Die gilt es zu pflegen und zu bewahren.“ Weiter fuhr er fort: Wir gedenken heute, wie jedes Jahr, der unzähligen Opfer von Krieg und Gewalt. Aber dieses Gedenken ist in diesem Jahr etwas Besonders. In diesem Jahr jährt sich der Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 und die Besetzung der Länder Südosteuropas durch die Deutsche Wehrmacht zum 80. Mal.
Das Besondere an diesem Angriffskrieg ist nicht nur die außerordentliche Zahl an Toten. Mehr al 25 Millionen Tote allein auf sowjetischer Seite, die meisten davon Zivilisten, viele Frauen und Kinder. Das sind Zahlen jenseits unserer Vorstellungskraft. Zahlen die auch stumm bleiben, wenn wir ihnen keinen Namen und keine Geschichte geben. Wenn wir nicht von den Dörfern erzählen, die heimgesucht wurden und von Menschen, die durch Menschenhand niedergeschossen wurden, als wäre es ein Computerspiel. Wenn wir nicht erzählen von den Tränen, die Menschen geweint haben, und von dem Verstummen der Tränen im Angesicht des Grauens.

Der Friede ist eine zarte und zerbrechliche Pflanze. Dies Pflanze lebt davon, dass es Menschen gibt, die an diese Pflanze glauben. Die Augen und einen Sinn für ihre Schönheit haben. Der Friede lebt davon, dass es Menschen gibt, die das Miteinander über das Gegeneinanderstellen. Die lieber auf ein Stück von ihrem Wohlstand verzichten als auf ein Stück ihrer Menschlichkeit.

Lassen Sie uns diesen heutigen Volkstrauertag zum Anlass nehmen, Gedenken, Trauer und Erinnerung in verpflichtendes Nachdenken umzusetzen. Lasst uns dies zarte und zerbrechliche Pflanze in ihrer Schönheit betrachten und feiern. Lasst uns sie pflegen und bewahren."

Der Musikverein Daxlanden und der Liederkranz Daxlanden gaben der Gedenkfeier einen würdigen Rahmen. Die Freiwillige Feuerwehr Daxlanden stellte die Ehrenwache.

Immanuel Kant hat es treffend formuliert „Der Frieden ist kein Naturzustand unter Menschen, er muss gestiftet werden.“ Daran soll uns der heutige Tag erinnern. So endete dieser stille Feiertag, ein Tag des Innehaltens, der Einkehr ohne große Geschäftigkeit - und Betriebsamkeit.

Heldentod
Wenn ich Sehnsucht sage, meine ich ihn, meinen Vater.
Sehnsucht nach einem Menschen, den ich kaum kenne, aber unendlich liebe.
Ob er auch diese Sehnsucht gefühlt hat?


Reimund Horzel (Friedhofspfleger)

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