Mittwoch, 17. März 2021

Appenmühle mit Fischtreppe und Thomaswehr umgebaut

Für Fischwanderungen optimiert und Gewässerstruktur verbessert



Die Europäischen Wasserrahmenrichtlinien sehen vor, dass an sämtlichen Fließgewässern ein guter ökologischer Zustand sowie eine Durchgängigkeit für Fische beim Auf- und Abstieg gewährleistet werden sollen. Um allen Anforderungen zu entsprechen, führten die Stadtwerke Karlsruhe umfangreiche Baumaßnahmen an ihrer Kleinwasserkraftanlage Appenmühle sowie an der Fischtreppe am Thomaswehr durch. Das Tiefbauamt nahm den Umbau zum Anlass, um in diesem Zuge auch die Gewässerstruktur unterhalb des Wehres zu verbessern und weitere geschützte Uferbereiche anzulegen.



„Die Nutzung der Wasserkraft in Karlsruhe ist historisch mit der Appenmühle verankert. Es gibt bereits urkundliche Erwähnungen aus dem 14. Jahrhundert. Es ist gut, dass wir die erneuerbare Energie aus Wasserkraft an dieser Stelle weiterhin nutzen können ohne einen negativen Einfluss auf die Fischwanderung zu nehmen“, freut sich Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz über den Erhalt der Kleinwasserkraft als erneuerbare Energiegewinnung im Stadtgebiet Karlsruhe. Unter anderem wichtig sind die nun abgeschlossenen Maßnahmen für das Vorhaben den Lachs in der Alb wieder anzusiedeln. Die Alb gehört zwischen Marxzell und ihrer Mündung in den Rhein zu den Programmgewässern für die Lachswiederansiedlung. Durch die an „Lachsgröße“ angepasste Fischtreppe für den Aufstieg in die Laichgebiete und den sicheren Abstieg vorbei an der Appenmühle zurück in den Rhein und dann ins Meer, sollte dem Vorhaben an diesem Albabschnitt nichts mehr im Wege stehen.



Auch Dr. Olaf Heil, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe, war es wichtig den Standort zur Erzeugung von erneuerbarer Energie zu erhalten, unter der Voraussetzung, dass Durchgängigkeit und Fischschutz langfristig gegeben sind. „Das Projekt ist uns in Abstimmung aller Beteiligten sehr gut gelungen, so dass wir von einem nachhaltigen Fischschutz als Voraussetzung für eine parallele Nutzung der Wasserkraft ausgehen können.“ Neben der ökologischen Modernisierung optimierten die Stadtwerke zudem das Betriebssystem der Wasserkraftanlage, so dass durch digitalisierte und automatisierte Vorgänge von einer Ertragssteigerung der Appenmühle ausgegangen wird. Die Kleinwasserkraftanlage erzeugt Strom für rund 40 bis 50 Haushalte und spart jährlich bis zu 120 Tonnen Kohlendioxid ein.



Martin Kissel, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Karlsruhe, betont die Wichtigkeit der Gewässer für die Stadt: „Ein weiterer Baustein zur Revitalisierung der Alb ist vollendet. Verschiedene neugeschaffene Strukturen bieten nun Lebensräume für viele Tier und Pflanzenarten. Und für den Menschen wird der Stadtfluss auf diese Weise nach und nach wieder zum Naturerlebnis.“ Bereits im Jahr 1983 wurde damit begonnen, die Alb sukzessive naturnah umzugestalten. Seither sind über 30 Einzelmaßnahmen realisiert worden, zuletzt 2019, in unmittelbarer Nähe im Bereich der Albkapelle.



Gemeinsam planen die Stadtwerke und das Tiefbauamt eine informative Beschilderung des Albabschnitts. So können sich zukünftig auch interessierte Passanten über die durchgeführten Projekte, ihre Technik und die fischökologischen Gegebenheiten informieren.

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